Brandschutztipps zur Weihnachtszeit

Besinnlich und stimmungsvoll sollen sie sein, die Tage im Advent, das Weihnachtsfest, die Jahreswende. Deshalb sorgen in dieser Zeit Kerzen, Lichterketten, Räuchermännchen, ein Adventskranz und nicht zuletzt der traditionelle Weihnachtsbaum im vertrauten Heim für die gewünschte Atmosphäre – und oftmals auch für unterschätzte Brandgefahren.

Jedes Jahr rücken Feuerwehren deutschlandweit zu mehreren tausend folgenschweren Bränden aus, die sich in der Weihnachtszeit einerseits durch den unachtsamen Umgang mit offenem Kerzenlicht und anderseits mangels installierter Rauchmelder ereignen. Solche leidvollen Erfahrungen mit Feuer können Sie gezielt vermeiden! Die Freiwillige Feuerwehr Eichstätt gibt Ihnen im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Präventivmaßnahmen für die Festtage:

 

1. Advent, Advent,… der Christbaum brennt!

Zum Bild: Ein Brandversuch des NIST zeigt das Gefahrenpotential eines extrem trockenen Christbaums nur zehn Sekunden nach der Entzündung. Für ein Video zu einem weiteren Brandversuch der US-Bundesbehörde klicken Sie auf das Bild.
Zum Bild: Ein Brandversuch des NIST zeigt das Gefahrenpotential eines extrem trockenen Christbaums nur zehn Sekunden nach der Entzündung. Für ein Video zu einem weiteren Brandversuch der US-Bundesbehörde klicken Sie auf das Bild.

Damit Ihnen genau das nicht passiert, beachten Sie beim Umgang mit natürlichen Weihnachtsbäumen folgende Tipps:

 

  • Je trockener der Christbaum, desto größer die Brandgefahr! Stellen Sie deshalb zu Weihnachten nur frische Bäume auf!
  • Lagern Sie Ihren Baum vor dem Aufstellen möglichst kühl – am besten im Freien mit dem Schnittende im Wasser oder im Schnee! Damit verhindern Sie das Austrocknen der Nadeln und somit ihre leichte Entzündbarkeit!
  • Verwenden Sie als Baumhalterung nur einen Christbaumständer, den Sie mit Wasser auffüllen können und der Ihrem Baum einen sicheren Stand gewährleistet!
  •  Achten Sie bei der Verwendung von Kerzen unbedingt auf ausreichenden Sicherheits-abstand, sowohl zwischen den Ästen und zu brennbarer Deko als auch zu leicht entflammbaren Gegenständen in der Umgebung (z. B. Gardinen, etc.)!
  • Zünden Sie Kerzen von oben nach unten an und löschen Sie sie in umgekehrter Reihenfolge wieder ab, da es sonst leicht zu Verbrennungen oder Bränden kommen kann!
  • Obiger Brandversuch zeigt Ihnen, wie rasend schnell ausgedorrtes Grün Feuer fangen kann. Da genügt ein Eimer Wasser nicht! Gehen Sie auf Nummer sicher und halten Sie einen funktionsfähigen Feuerlöscher in der Nähe bereit!

 

2. Trügerischer Kerzenschein

 

Unachtsamkeit mit Kerzenlicht ist die Brandursache Nummer eins! Lassen Sie sich durch die weihnachtliche Stimmung nicht dazu verleiten! Beachten Sie deshalb:

 

  • Kerzen gehören – egal ob am Gabentisch, auf dem Adventskranz oder im Weihnachtsbaum – auf eine standfeste, nicht brennbare Halterung!
  • Verwenden Sie für Adventskränze, Gestecke und Räuchermännchen nicht brennbare Unter-lagen!
  • Verzichten Sie auf offenes Kerzenlicht an Orten mit starker Zugluft!
  •  Achten Sie auf ausreichend Sicherheitsabstand zu leicht entflammbaren Gegenständen, wie Vorhängen, Strohsternen, Stoffschleifen, etc. oder verzichten Sie in deren Nähe ganz auf Kerzen!
  • Verwenden Sie sie nur auf frisch gebundenen Gestecken! Kerzen auf bereits ausgetrockneten Kränzen und Christbäumen nicht mehr anzünden!
  • Löschen oder ersetzen Sie heruntergebrannte Kerzen rechtzeitig!
  • Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt, vor allem nicht, wenn Kinder dabei sind!
  • Stellen Sie vorsorglich ein geeignetes Löschmittel (z. B. Feuerlöscher oder Löschdecke) bereit!

 

Haben Sie Kinder im Haus?

Bild: Landesfeuerwehrverband Bayern
Bild: Landesfeuerwehrverband Bayern
  • Wenn ja, dann wären elektrische Kerzen eine vernünftige Alternative! So vermindern Sie das Gefahrenpotential effektiv, denn brennende Kerzen haben auf Kleinkinder eine magische Anziehungskraft! Schnell geraten sie in Versuchung, damit zu hantieren.
  • Achten Sie beim Kauf elektrischer Kerzen auf Prüfsiegel, die den VDE-Bestimmungen entsprechen. Vorsicht vor Billig-angeboten!
  • Möchten Sie auf „echte Kerzen“ dennoch nicht verzichten, lassen Sie Kinder nie alleine in ihre Nähe!
  • Nehmen Sie sich die Zeit für eine kleine pädagogische Lehrstunde: Klären Sie Ihre Kinder darüber auf, dass die scheinbar harmlose Kerzenflamme auch heiß und gefährlich werden kann! Erläutern Sie außerdem, dass im Falle eines Brandes unverzüglich Hilfe zu holen ist!
  • Unterrichten Sie Ihre Kinder unbedingt im sicheren Umgang mit Feuer! Verbote reizen Kinder oftmals umso mehr!
  • Gehen Sie stets mit gutem Beispiel voran! Zeigen Sie beispielsweise besondere Vorsicht beim Ausblasen von Kerzen und kokeln Sie nie!
  • Lassen Sie keine Streichhölzer oder Feuerzeuge herum-liegen!

 

3. Weitere Präventionsmaßnahmen

 

  • Wunderkerzen                                                                                                                                 ...sollten nicht in die Hände kleiner Kinder gelangen! Nehmen sie die Kerzen in den Mund, kann es aufgrund der Inhaltsstoffe (Bariumsalze) zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Schwindel, Krämpfen und leichten Lähmungen an Armen, Beinen und Hals kommen.
  • Elektrische Lichterketten und Kerzen                                                                                     ...können auch Brände verursachen, wenn sie zu nah an leicht brennbare Gegenstände geraten oder qualitativ und sicherheitstechnisch minderwertige Importware sind. Achten Sie deshalb auf das GS- und CE-Zeichen und bei Bedarf, ob das Produkt für die Verwendung im Außenbereich zugelassen ist!
  • Verlassen Sie den Raum oder gehen Sie zu Bett,                                                                  ...vergessen Sie niemals Ihre Weihnachtsbeleuchtung auszuschalten und ziehen Sie sicherheitshalber den Netzstecker! Löschen Sie brennende Kerzen immer ab, auch wenn Sie den Raum nur kurz verlassen wollen! Man weiß nie, ob man nicht doch abgelenkt wird und die brennenden Kerzen dann vergisst!
  • Haustiere                                                                                                                                                 ...sollten mit brennenden Kerzen nie alleine gelassen werden!
  • Löschmittel                                                                                                                                             ...sollten für den Ernstfall stets bereitgestellt werden! Für den Haushalt eignen sich dafür am besten Feuerlöscher, mit denen sich Entstehungsbrände im Keim ersticken lassen. Damit Sie bei Bedarf schnell und gezielt handeln können, sollte er an einem zentralen, leicht zugänglichen Ort montiert sein!
  • Rauchmelder                                                                                                                                         …sind Lebensretter und unser wichtigster allgemeiner Tipp zum Schluss!!! Sie sollten in keinem Schlaf- und Kinderzimmer fehlen, denn sie verringern das Risiko der unbemerkten Brandausbreitung enorm, indem sie frühzeitig Alarm schlagen. Rauchmelder sind bereits ab fünf Euro im Fachhandel zu erwerben und übrigens auch ein sinnvolles Weihnachtspräsent. Achten Sie beim Kauf sowohl auf die Gerätenorm DIN EN 14604 als auch auf die Zulassung vom VdS (Verband der Sachversicherer)!

Laut Statistischem Bundesamt ereignen sich im Dezember vier Mal so viele Brände, im Januar sogar acht Mal so viele Brände als im übrigen Jahr. Nehmen Sie sich die Ratschläge Ihrer Feuerwehr zu Herzen und überlassen Sie nichts dem Zufall, wenn es um Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie geht!

 

Die Freiwillige Feuerwehr Eichstätt wünscht Ihnen eine gesegnete, friedvolle und vor allem sichere Weihnachtszeit!