Einsatzstichwort "Unterstützung Rettungsdienst"

Nachdem wir in letzter Zeit des Öfteren gefragt wurden, was das Alarmstichwort „Unterstützung Rettungsdienst“ konkret bedeute, kommt hier ein ausführlicher Artikel zur Erklärung dieser Art von Einsätzen. Wer unsere Einsatzberichte regelmäßig liest, wird über die Bezeichnung bereits das ein oder andere Mal gestolpert sein, denn den Rettungsdienst unterstützende Einsätze zählen zu den Standardlagen des täglichen Einsatzgeschehens der Feuerwehren.

 

Hierzu wird auch die Feuerwehr Eichstätt ab und an gerufen, meistens von den Kollegen der Rettungsdienstorganisationen und zwar immer dann, wenn ein schonender Transport eines Patienten ohne eine größere Zahl an Helfern nicht möglich ist. In erster Linie verbirgt sich hinter dem Stichwort „Unterstützung Rettungsdienst“ also eine „Tragehilfe“, genau genommen eine „Trageunterstützung Rettungsdienst“, wie die beiden offiziell hinterlegten Einsatzstichwörter der Integrierten Leitstellen Bayerns heißen. Hierbei ist es irrelevant, ob der Patient aus einem Gebäude oder einem unzugänglichen, möglicherweise steilen Gelände, wie etwa einem Waldstück oder Hang, getragen werden muss.

 

Wie kommt es nun, dass häufig eine Drehleiterrettung in unseren Einsatzberichten erwähnt wird? Geht es für die Einsatzkräfte in bewohntes Gebiet, stellt sich die Lagebeurteilung nach Erkundung häufig so dar, dass ein zu enges Treppenhaus oder andere Umstände die Rettung aus einem Obergeschoss mittels Trage nicht möglich machen. Dann kommt meist die Drehleiter als adäquates Rettungsmittel zum Zuge. Sie wird auch dann eingesetzt, wenn besondere Erkrankungen einen möglichst waagrechten Transport des Patienten erfordern. Steht allerdings schon vor der Alarmierung fest, dass eine Drehleiter gebraucht wird, löst der Leitstellendisponent in der Regel nicht Alarm unter dem Stichwort „Unterstützung Rettungsdienst“, sondern unter „Einsatz Rettungskorb“ aus.

 

Ganz gleich, ob ein Drehleitereinsatz nun von Anfang an feststand oder nicht, die konkreten Abläufe vor Ort sind dieselben: Die Einsatzkräfte setzen die sogenannte Krankentragenhalterung auf den Korb der Drehleiter auf und übernehmen den Patienten, der sich bereits auf einer Trage befindet. Durch ein Fenster oder von einem günstig gelegenen Balkon beginnt die Fahrt nach unten, die bis auf Bodenniveau eine ständige Betreuung durch einen mitfahrenden Notarzt oder Rettungsassistenten gewährleistet.

 

Wie wir sehen, können sich hinter dem Alarmstichwort „Unterstützung Rettungsdienst“ verschiedene Einsatzszenarien je nach Lage vor Ort verbergen, auch wenn zunächst nur eine gewöhnliche Tragehilfe angefordert wurde. Zu Einsätzen, die bestimmte technische Hilfsmittel, wie etwa eine Drehleiter oder einen hydraulischen Rettungssatz verlangen, alarmiert die Leitstelle jedoch nicht mit dem Stichwort „Unterstützung Rettungsdienst“, sondern je nach Notfall mit „Person eingeklemmt“, „Person droht zu fallen“, „Einsatz Rettungskorb“, „Person in Wohnung“ etc.