Strahlenschutzausbildung mit Experten der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg

Am Mittwoch, den 22. März 2017 fand in Eichstätt erneut eine Standortschulung zum Thema Strahlenschutz mit Ausbildern der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg statt. Wie bereits im Herbst des Vorjahres wurde der Umgang mit radioaktiven Gefahren im Feuerwehrdienst geübt. Dieses Mal füllten praktische Unterrichtseinheiten den Lehrgangstag - und das Feuerwehr-gerätehaus wurde kurzerhand zur radioaktiven Sperrzone erklärt.

 

 

Zur Beseitigung und Eindämmung atomarer Gefahren geht die Feuerwehr in der Regel in drei Schritten vor. Zunächst erfolgt die Festlegung des Gefahrenbereichs durch Messung. Falls nötig wird als zweiter Schritt unverzüglich die Rettung von Menschenleben eingeleitet. Eine dritte Maßnahme besteht darin, eine mögliche Ausbreitung zu verhindern. Um diese Aufgaben in Eichstätt und Umgebung bewältigen zu können, stellte der Freistaat Bayern den dortigen Einsatzkräften im Rahmen des "ABC-Konzepts Bayern" die sogenannte A-Komponente "Strahlenschutz" zur Verfügung.

 

Die Ausrüstung besteht aus zwei Dosisleistungsmessgeräten (als Kombigerät mit Dosisleistungs-warngerät), einer Teleskopsonde, um im Ernstfall ausreichend Abstand halten zu können, zwei Kontaminationsnachweissonden, sechs Dosiswarngeräten und 20 Stück Kassetten für Filmplaketten - eine Menge neuer Technik, die zukünftig beübt und einsatzbereit vorgehalten werden muss.

 

Zugführer Georg Maier (Verantwortlicher für den Fachbereich Gefahrgut/Messen) und Gruppenführer Thomas Pfuhler führten deshalb im Herbst 2016 zahlreiche Schulungen durch. Darüber hinaus hielten fünf Kameraden der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg zwei ganztägige Standortschulungen in Eichstätt ab. Die Experten unterrichteten die Eichstätter Feuerwehrleute in Theorie (u. a. Arten von Strahlung, Maßeinheiten, biologische Wirkung, Gefährdung und Schutzmaßnahmen sowie Kennzeichnung radioaktiver Gefahren) und Praxis. Beim Üben mit einer Kontaminationsnach-weisplatte wurde besonderes Augenmerk auf sorgfältiges Messen gelegt. Außerdem beschäftigten sich die Kameraden mit einer möglichen Vorgehensweise beim Fund radioaktiver Versandstücke. Zuletzt wurden Messungen an einem echten (aber extrem schwachen und deshalb ungefährlichen) Strahler durchgeführt, den die Ausbilder zu Übungszwecken extra aus Regensburg mitgebracht hatten. Dabei mussten die Eichstätter Feuerwehrmänner vor allem auf den korrekten Aufbau des Kontaminationsnachweisplatzes achten und fachgerechtes Be- und Entkleiden der Schutzanzüge unter Beweis stellen, um eine Kontamination oder gar Inkorporation zu vermeiden.

 

Zur Vertiefung von Fachkenntnissen im ABC-Bereich fanden in der Vergangenheit bereits einwöchige Lehrgänge an den Staatlichen Feuerwehrschulen Bayerns statt. Auch Teilnehmer aus Eichstätt waren dabei, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Schließlich wird in der Stadt in medizinischen Bereichen und der Industrie mit radioaktiven Stoffen gearbeitet. Weitere Fortbildungen und Übungen der Feuerwehr sind bereits in Planung.

 

 

Bilder der Standortschulung 2017:

Bilder der Standortschulung 2016: